Eine kleine Hilfestellung für Gastronomen und Hoteliers.
An Google führt in der Schweiz und in Europa allgemein kein Weg vorbei. Wenn Gäste nicht direkt über ein Portal suchen, dann nutzen sie Google, um in einer bestimmten Stadt oder Region ein Restaurant oder Hotel zu finden. Es ist daher sehr wichtig, dass Ihr Online-Auftritt möglichst gut bei Google gefunden werden kann. Und dazu können Sie Einiges beitragen. Entweder indem Sie Ihre Webseite für Google optimieren und/oder indem Sie bezahlte Anzeigen bei Google schalten.
Hier eine sehr kurze Einführung ins Thema SEO und SEM:
SEO und SEM – was ist das?
Gleich am Anfang eine schnelle Begriffsklärung: Suchmaschinenoptimierung wird in der Kurzform meist als SEO bezeichnet (= Search Engine Optimization), während Suchmaschinenmarketing SEM oder SEA heisst (Search Engine Marketing oder Advertising).Suchmaschinenmarketing oder SEM ist landläufig auch als «Google Adwords» bekannt. Es handelt sich dabei um zwei sehr unterschiedliche Massnahmen, die im Idealfall aber dennoch zusammen funktionieren und sich gegenseitig verstärken können.
Suchmaschinenoptimierung / SEO
SEO ist eine nachhaltige und grundlegende Investition in die <«organische», d.h. unbezahlte, Auffindbarkeit des gesamten Online-Auftritts bei Google. Gezielter Traffic auf einer spezifischen Angebotsseite lässt sich damit nicht wirklich erreichen.
SEO wird vor allem «on-site» - also auf der eigenen Webseite umgesetzt. Entweder bei der Erstellung einer neuen Webseite oder bei der Optimierung einer bestehenden Webseite. Die Resultate zeigen sich bei einer ganz neuen Webseite nicht sofort, dafür wirken sie anhaltend. Beim Relaunch einer bestehenden Webseite muss darauf geachtet werden, dass die schon aufgebaute Sichtbarkeit bei Google nicht leidet.
Wenn SEO richtig gemacht wurde, kann sie sogar die Wirkung von SEM oder Google Adwords verstärken, sodass für diese weniger Geld eingesetzt werden muss..
SEO für die Webseite – die wichtigsten Aspekte
1. Keywords und Meta-Tags
Jede Webseite sollte alle relevanten Keywords enthalten, mit denen ihr Inhalt gesucht werden könnte. Die wichtigsten Keywords sind natürlich «Hotel» oder «Restaurant», sowie der Ort und die Art des Angebots (z.B. «Pizza»)
Diese Keywords müssen überall auf der Webseite vorkommen, in den URLs, den Überschriften, im Text etc. Dennoch sollte die Webseite keinesfalls nur für Google geschrieben werden, sondern sie muss auch für den Gast attraktiv lesbar bleiben.
Keywords braucht es auch für die so genannten Meta-Tags. Das sind Inhalte, die im Webseitensystem hinterlegt werden, aber auf der Webseite nicht sichtbar sind. Sie erscheinen nur in den Google Suchergebnissen. Dort sorgen sie sowohl für die bessere Auffindbarkeit als auch für die Motivation des Nutzers, auf dieses Ergebnis zu klicken. Zu den Meta-Tags gehört der Seitentitel (Meta Title) und die Beschreibung des Seiteninhalts (Meta Description). Beide müssen kurz und knackig sein (65-70 respektive bzw. maximal 160 Zeichen).
Um Ihre Keywords zu finden, braucht es ein bisschen Denkarbeit und Recherche. Überlegen Sie sich, unter welchen Begriffen Sie auf Google gesucht werden könnten. Welche Begriffe nutzen Ihre Mitbewerber? Mit welchen Begriffen wird Ihre Webseite jetzt schon gefunden? Letzteres sehen Sie z.B in der Google Search Console (diese sollte Ihr Webmaster für Sie einrichten). Welche Begriffe könnten noch relevant sein? Das können Sie unter anderem mit dem Google Keyword Planer ermitteln – für diesen müssen Sie ein Adwords-Konto einrichten (auch ohne Anzeigenschaltung möglich). Für grössere Betriebe mit vielen Angeboten lohnt sich meist die Beauftragung eines Spezialisten mit der Keyword-Recherche.
2. Struktur und Inhalte
Google liest Ihre Webseite. Und ebenso wie der menschliche Besucher liebt auch Google eine klare Struktur mit einer übersichtlichen Navigation, sauber geschriebenen und gut gegliederten Texten mit korrekter, aussagekräftiger Überschriftenhierarchie. Eine Google Sitemap ist Pflicht und sollte selbstverständlicher Teil jeder Webseite sein.
In Bezug auf die Menge des Textes ist bei Google mehr besser als weniger. Denn auch anhand des Textes kann Google erkennen, worum es auf der Seite geht und für welche Suchanfragen sie relevant ist. Eine Webseite sollte so viel Text wie nötig enthalten, um umfassend zu informieren und zu beschreiben. Je mehr relevante Text-Inhalte Ihre Webseite aufweist, desto höher ist ihre Glaubwürdigkeit für Google.
Sorgen Sie also für angemessene und gut geschriebene Inhalte. Erliegen Sie nicht der Versuchung irgendwo abzuschreiben: So genannter «Duplicate Content» wird von Google gar nicht gern gesehen und kann das Ranking negativ beeinflussen.
3. Funktionalität
Google liest nicht nur die Inhalte von Webseiten, sondern prüft auch ihre Funktionalität. Insbesondere die Ladezeit ist ein Faktor für das Ranking der Seite. Lange Ladezeiten haben meist mit zu grossen Bildern zu tun oder mit komplizierten Skripten – beides kann Ihr Webmaster in den Griff bekommen. Funktionalität bezieht sich aber auch auf die mobile Nutzung: Webseiten, die mobil nicht funktionieren oder falsch eingestellt sind,
werden in der mobilen Suche herabgestuft. Idealerweise ist Ihre Webseite responsiv: d.h. sie passt sich jedem Ausgabegerät automatisch an und enthält auf dem Smartphone genau die gleichen Inhalte wie in der Desktopversion.
Suchmaschinenmarketing / SEM
SEM wird als Werbemassnahme meist kurzfristig eingesetzt, um Besucher auf die eigene Webseite zu bringen. Da es sich dabei um bezahlte Werbe-Anzeigen handelt, hält die Wirkung nur solange an, wie die Anzeigen laufen.
Diese «Google Adwords»-Anzeigen erscheinen an verschiedenen Orten im Internet: Auf den Suchergebnisseiten von Google als eines der ersten drei bis vier Anzeigenresultate. Oder als Anzeige auf unterschiedlichen Plattformen und Webseiten, die zum Google Display Netzwerk gehören. Anzeigen auf Suchergebnisseiten dienen vor allem dazu, Besucher auf die Webseite zu bringen, während Anzeigen im Google Display Netzwerk vor allem der allgemeinen Sichtbarkeit dienen.
Adwords sind bezahlte Anzeigen mit unterschiedlichen Inhalten und Zielen: Man kann Adwords auf den eigenen Unternehmensnamen (z.B. «Hotel Schweizerhof Luzern») schalten, auf bestimmte Angebote (z.B. «Muttertags-Brunch am Thunersee») oder auf eigene USP (z.B. «Familienfreundliches Restaurant mit Kinderspielplatz in Bern»).
SEM kann eine effektive Massnahme sein, um für ein ganz neues Hotel schnell Sichtbarkeit zu schaffen, um zeitlich begrenzte Angebote zu bewerben oder um im Wettbewerb mit Hotel-Buchungsplattformen sichtbarer zu werden. Da Adwords Geld kosten, sollte SEM idealerweise keine fortlaufende Massnahme sein, sondern nur dann eingesetzt werden, wenn sie Sinn machen.
Adwords werden als CPC (Cost per Click) oder CPM (Cost per Impressions) im Auktionsverfahren abgerechnet. Ob Ihre Anzeige an erster, zweiter oder dritter Stelle erscheint, hängt einerseits davon ab, wie viel Sie bieten/bezahlen. Darüberhinaus wertet Google aber auch die inhaltliche Relevanz und Qualität der Anzeige, ebenso wie die der Landingpage, auf die Anzeige führt.
Selbermachen oder outsourcen?
Grundsätzlich können Sie mit ein wenig Affinität, Knowhow und Zeit alles selbst machen. Die Zuziehung von Spezialisten ist jedoch besonders bei der Adwords-Werbung anzuraten – hier kann durch ungenügendes Wissen viel Geld nutzlos verschwendet werden.
Wenn Sie eine spezialisierte Agentur suchen, achten Sie auf Erfahrung und Referenzen und darauf, ob die Agentur von Google als zertifizierter «Google Partner» ausgezeichnet ist. Seien Sie misstrauisch gegenüber tollen Versprechen: Niemand auf dieser Welt kann Ihnen Platz 1 auf der Suchergebnisseite garantieren – nicht einmal ein Google-Mitarbeiter. Google hat im Übrigen auch keine «Spezialpartner», denen besondere Vorrechte gewährt werden.
Lassen Sie sich regelmässig Ergebnisse schicken und erkären. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen oder holen Sie eine zweite Meinung ein. Die Agentur sollte Ihnen auch dabei helfen, Google Analytics so einzurichten, dass Sie die Conversions bzw. den Erfolg der Adwords auch direkt nachvollziehen können.