Immer wieder kursieren Gerüchte, nach denen Instagram seinen Algorithmus auf die eine oder andere Art geändert haben soll. Um die Reichweite vor allem durch Unternehmen so zu verringern, dass diese mehr Geld für Werbung ausgeben. Ist da etwas dran? Das Wichtigste zuerst: Es gibt keinen «neuen» Algorithmus und keine neuen Regeln für die Sichtbarkeit im Newsfeed von Instagram.
Wozu braucht es überhaupt einen Algorithmus?
Es war einmal vor langer, langer Zeit… da war die Social Media Welt noch neu. Instagram hatte eine chronologische Anzeige und jeder Nutzer sah alles, was die Profile veröffentlichten, denen er folgte. Mit dem rasanten Wachstum an Nutzern und Content konnte das natürlich nicht lange gutgehen.
Und so setzt Instagram seit Jahren schon einen Algorithmus ein. Ein automatisches Programm, das gigantische Mengen an Content nach verschiedenen Kriterien sortiert. So sollen Nutzer nur diejenigen Inhalte sehen, die für sie am relevantesten sind. Dadurch sollen die Nutzer möglichst lange auf der Plattform bleiben, dort Spass haben, mit Anderen interagieren, Datenspuren hinterlassen, die von Facebook für Werbung genutzt werden können und natürlich auch bezahlte Werbeanzeigen anschauen.
Wie funktioniert der Algorithmus?
Nutzer wollen sich nicht durch Massen an für sie unrelevanten Beiträgen wühlen, um per Zufall Perlen zu entdecken. Sie wollen einen Newsfeed, der ihnen das liefert, was sie interessiert. Somit geht es für den Algorithmus, ganz einfach gesagt, um die Qualität: Sind Ihre Inhalte für Ihre Abonnenten (und wenn ja, für welche von ihnen?) gut genug, damit sie damit interagieren? Ein einfaches Prinzip, das wir ja auch von Google kennen.
Um auf Instagram zu punkten, müssen Sie also vor allem für ein qualitativ hochwertiges Storytelling sorgen. Daneben gibt es noch ein paar andere wichtige Faktoren für das Ranking und die Anzeige auf Instagram:
1. Interaktion und Beziehung
Bei Social Media geht es um das Miteinander. Das heisst, der Algorithmus favorisiert Profile und Beiträge, mit denen Nutzer interagieren. Indem sie kommentieren, andere Nutzer taggen, direkte Nachrichten versenden oder auch die Benachrichtigungsfunktion für ein anderes Profil aktiviert haben.
2. Nutzer-Interessen
Der Algorithmus analysiert das Interesse der Nutzer an den Beiträgen in ihrem Newsfeed. Nutzer, die z.B. Beiträge zum Thema Schnitzel liken, kommentieren, teilen oder speichern, bekommen natürlich auch mehr Posts mit dem Hashtag #schnipo angezeigt. Während Nutzer, die vor allem mit Fitness-Profilen, Posts und Hashtags interagieren, mehr fitness-relevante Beiträge sehen. Profile, die mit ihren Beiträgen und spezifischen Hashtags die Interessen ihrer Follower aufgreifen, sind für den Algorithmus relevanter als weniger konkret positionierte Profile.
3. Aktualität, Nutzungsfrequenz und Nutzungsdauer
Der Algorithmus erkennt, wann ein Nutzer zum letzten Mal auf der Plattform war und zeigt ihm oder ihr zuerst die neusten, besten und beliebtesten Posts seit dem letzten Login. Nutzer, die länger auf Instagram bleiben, sehen insgesamt mehr Posts, während Nutzer, die nur kurz reinschauen, auch nur die grössten Hits angezeigt bekommen.
4. Beitragsengagement
Der Algorithmus prüft, wie viel Interaktion ein neuer Beitrag in einem bestimmten Zeitraum erhält. Wenn der Beitrag schnell viel Engagement in Form von Likes und kurzen Kommentaren generiert, wird er als populärer Beitrag weiteren Nutzern angezeigt. Vertieftes Engagement in Form von längeren Kommentaren und Diskussionen zeigt, dass die Inhalte des Profils relevant sind und somit öfter angezeigt werden sollten.
5. Anzahl von abonnierten Profilen
Nutzer, die vielen Profilen folgen, sehen insgesamt mehr Beiträge, aber natürlich weniger von jedem einzelnen Profil. Nutzer, die wenigen Profilen folgen, sehen darum mehr von ihren Lieblingskonten.