Ich staune immer wieder, wenn Teilnehmer meiner Social Media Kurse sagen, dass sie weder auf Linkedin noch auf Xing zu finden sind. Denn beide Plattformen bieten hervorragende und kostenlose Möglichkeiten, um die eigenen Kompetenzen bewusst darzustellen und potentiellen Arbeitgebern, Kontakten oder Kunden überzeugende Informationen zur eigenen Person zu liefern.
Wer in der modernen Arbeitswelt etwas erreichen will, kommt um Marketing in eigener Sache nicht herum und sollte dafür sorgen, dass er oder sie online, auf bewusst gestalteten und optimierten Präsenzen, gefunden werden kann.
Xing oder Linkedin?
Linkedin ist mein persönlicher Favorit fürs Personal Branding aufgrund des grösseren Funktionsumfangs, der höheren Reichweite und des stärkeren Engagements für Content. Linkedin bietet schon in der Gratisversion weitaus mehr nützliche Funktionen als Xing, das sich seit Jahren um Funktionen bemüht, die mittlerweile selbstverständlich sein sollten.
Xing ist stark im gesamten DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz), während Linkedin international das Netzwerk der Wahl ist und auch in der Schweiz in allen Altersklassen stärker genutzt wird. Um Xing effektiv nutzen zu können, empfiehlt sich auf jeden Fall die bezahlte Premium-Version (ca. CHF 160/Jahr).
Ein Vorteil von Xing in Bezug auf das Personal Branding sind die Regionalgruppen, in denen man sich vor Ort vernetzen und an von «Ambassadoren» organisierten Treffen teilnehmen kann. Auch die Tagging- und Suchfunktionen für persönliche Kontakte sind bei Xing etwas ausgereifter und nutzerfreundlicher.
Ziel bestimmt Auftritt: Was wollen Sie?
Wenn Sie Ihr LinkedinProfil aufsetzen oder optimieren, sollten Sie sich klar darüber werden, was Sie damit erreichen wollen. Wollen Sie einfach eine Art Visitenkarte im Netz haben oder Ihr ganzes CV und Portfolio darstellen? Suchen Sie aktiv eine bestimmte Art von Stelle oder wollen Sie einfach generell für Arbeitgeber oder andere Kontakte sichtbar sein? Wollen Sie sich und Ihre Kompetenzen positionieren und ein entsprechendes Content Marketing betreiben? Wollen Sie sich aktiv mit Anderen vernetzen, in Gruppen oder auch direkt, und ein grosses Kontaktnetzwerk aufbauen?
Tipps für einen optimalen Linkedin-Auftritt
Ihr Profil ist die Grundlage Ihres Auftritts auf Linkedin. Optimieren Sie diesen Auftritt im Sinne Ihrer Zielsetzung und nutzen Sie alle Funktionen, die Linkedin Ihnen völlig gratis zur Verfügung stellt:
Profilheader:
Hierhin gehört ein Bild, das für Sie persönlich oder für Ihr Branding Aussagekraft hat. Ein leerer Header wirkt einfach lieb- und fantasielos.
Profilbild:
Laut Linkedin werden Profile mit Bildern öfter angeschaut und erhalten mehr Nachrichten als Bilder ohne Profilbild. Macht Sinn, denn Nutzer möchten ja sehen, mit wem sie es zu tun haben. Nutzen Sie hier ein sympathisches und professionell erstelltes Bild, das auch auf anderen Webseiten oder Online-Präsenzen zu finden ist und Sie damit wiedererkennbar macht.
Persönliche URL:
Personalisieren Sie Ihre Linkedin-URL, damit Sie in Messages oder Emails einfacher und effektiver auf Ihr Profil verlinken können.
Headline:
Direkt unter Ihrem Profilbild steht Ihre Headline. Hier sollten Sie – je nach Ihrer Zielsetzung – keine kreativen Zitate oder lustigen Floskeln einsetzen, sondern ein knackiges Statement mit den den Begriffen, unter denen man Ihr Profil auf Linkedin (und damit natürlich auch auf Google!) finden soll.
Kontaktdaten:
Geben Sie alle Kontaktdaten an und verlinken Sie auch auf Ihre Webseite bzw passende andere Social Media Profile.
Info:
Hier fassen Sie zusammen, was Sie Ihren Zielpersonen, ob Netzwerkpartner oder Arbeitgeber, bieten können. Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel, sondern sagen Sie klar, was Sie wollen und was Sie können.
Interesse an Job-Angeboten:
Wenn Sie von Recruitern oder Arbeitgebern kontaktiert werden möchten, sollten Sie Ihr Interesse an Job-Angeboten auch entsprechend einstellen. Wenn Sie diskret sein wollen oder müssen, können Sie einstellen, dass nur Recruiter Ihr Interesse an Stllenangeboten sehen dürfen. Ihr Arbeitgeber oder Recruiter, die für Ihren Arbeitgeber arbeiten, sehen diese Information dann nicht (eine 100%ige Garantie gibt Linkedin jedoch nicht).
Berufserfahrung:
Stellen Sie relevante Berufserfahrung dar, kaschieren/optimieren Sie grössere Lücken (so wie Sie es auch für eine Bewerbung tun würden) und beschreiben Sie bei wichtigen Positionen vor allem auch Ihre Tätigkeiten und Ihre Erfolge.
Weiteres:
Nutzen Sie auch alle anderen Abschnitte wie Ausbildung, Ehrenamt, Interessen, Auszeichnungen etc. konsequent, um ein umfassendes Bild Ihrer Person darzustellen.
Wichtig:
Versuchen Sie auch hier nicht, alles für alle zu sein. Wer alles kann, alles schon mal gemacht hat, sich für alles interessiert und für alle Jobs offen ist, ist letztendlich für niemanden wirklich relevant. Definieren Sie Ihre Ziele möglichst spezifisch und optimieren Sie Ihr Profil dann konsequent auf dieses Ziel hin.